Fracking wird von großen Erdölfirmen betrieben – aber nur dort, wo es bescheidene Umweltauflagen gibt und wo kaum politische Auseinandersetzungen zu erwarten sind. Die OMV probierte Methoden des „Clean Fracking“ (ohne Gift) aus, doch diese erwiesen sich als unwirtschaftlich.
Wie sich der Giftcocktail zusammensetzt, der zusammen mit Wasser und Sand in den Boden gepresst wird, bleibt ein Geheimnis der Firmen. Nur 0,5 – 2% Prozent der Flüssigkeit seien Chemikalien, doch bei 10 Millionen Litern Wasser pro Bohrloch kommt einiges zusammen: 50 bis 200 m³ an Gleitmitteln (z.B. Acrylamid, eine stark genschädigende Substanz), Korrosionsschutz, Säuren (z.B. Salzsäure) und Bioziden. Ein Teil dieser Mischung verbleibt im Boden, das meiste wird wieder an die Erdoberfläche gepumpt.
Mit dem gewonnenen Schiefergas wird gleichzeitig Lagerstättenwasser gefördert, das hohe Konzentrationen an Salzen, Schwermetallen und radioaktiven Substanzen enthalten kann. Diese Stoffe sind für Mensch und Umwelt giftig. Sie dürfen daher weder in das Grundwasser noch in die Flüsse oder in die Böden gelangen.
Selbst wenn die Bohrlöcher entsprechend abgedichtet werden könnten, ist noch nicht geklärt, wie die Abwässer unschädlich entsorgt werden können.
Es wäre interessant zu erfahren, ob und zu welchem Preis eine Versicherung all diese Risken versichern würde. Oder soll, wie bei den Atomreaktoren, die Allgemeinheit alle Risken und Kosten tragen, während die Gewinne privatisiert werden?
Bildquelle: By Mikenorton (Translation: Maxxl2 ) (File:HydroFrac2.svg) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons