Degrowth Konferenz in "Heipzig"

Wie sieht der typische Lebenszyklus einer Initiative im Umweltbereich aus? Mit Ethify Yourself wurde ich eingeladen, bei der degrowth Konferenz einen Workshop zur Optimierung der Kommunikation anzubieten. Dabei verglichen wir die Wiedererkennbarkeit von Marken und Labels, arbeiteten Kampagnenideen aus und übten das Schreiben eines Universaltextes. Zwei Stunden waren freilich zu kurz, um auch über Bildsprache oder Social Media zu reden, doch die TeilnehmerInnen wurden auf jeden Fall sensibilisiert, welche Qualitätsunterschiede es bei der Kommunikation mit Bürger/innen, Stakeholdern oder Mitarbeiter/innen geben kann. Hier sind die Unterlagen zum Download.

In mehr als 200 Workshops und Podiumsdiskussionen diskutierten 3000 BesucherInnen, wie ein gutes Leben für alle ohne Wachstumszwang aussehen kann. Modelle aus verschiedenen Kontinenten wurden präsentiert und es wurde klar, dass Wachstumsrücknahme nicht nur als Phänomen in einzelnen Milieus saturierter Gesellschaften der ersten Welt zu beobachten ist, sondern eine neue Bewegung zu "Simplicity" und einer neuen Überschaubarkeit mit regionalem Fokus abzusehen ist. Exportorientierte Standorte sollten sich mittelfristig wieder stärker auf Binnenmärkte ausrichten, das gilt gerade auch für den Süden. Eine kenianische Rosenexportindustrie schafft immense Abhängigkeiten, von denen es sich zu befreien gilt. Dies geht aber nur Hand in Hand mit Landreformen, Entschuldung und Umverteilung, und zwar überall.

Nach Leipzig zog es auch Eric, der dort das Lastenfahrradgeschäft rad3.de aufbaute. Er lieh mir ein upgecycletes Mifa Fahrrad, mit Rücktrittzweigangschaltung. Ein Höhepunkt der Kulturveranstaltungen war die Projektion von Kunstvideos an Häuserwände in der Innenstadt mit einem mobilen Kino, sehr lustig war Die Währung, eine Frau, die Geld zu essen versuchte.  Auch der Deutschen Nationalbibliothek stattete ich einen Besuch ab, wo es mir nicht erlaubt war, einige Kopien einer Zeitschrift aus den 1930er Jahren  über das Kraft Knäckebrotwerk herzustellen oder in Auftrag zu geben, obwohl jeglicher Urheberrechtsanspruch schon verjährt sein musste. Mal sehen, ob es als Fernleiheauftrag klappen wird. Die DDR Bürokratie mit grünem Linoleum liess freundlich grüßen. Ansonst sprudeln in Leizpig nur so die Initiativen, Gemeinschaftsgärten, Volxküchen, Bioläden und Radgeschäfte. Wohnen ist preiswert, viel Platz und Parks, ein Spielplatz für erwachsene Idealist/innen, wie ein hinzugezogener die Stadt bezeichnete.

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